Presse 2012 - Transportpolizei

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Volksstimme Salzwedel vom 13.02.2012
Eisenbahn-Enthusiasten aus mehreren Ländern auf Fototour im Salzwedeler Lokschuppen
 
Moderne Leuchtstreifen unerwünscht!

 
13.02.2012 05:37 Uhr
 
von Uta Elste
 


Martin Beelte und Michael Brinkmann demonstrierten den fotografierenden Eisenbahn-Enthusiasten das Abölen einer Lokomotive. | Foto: Uta Elste
 
Der Salzwedeler Lokschuppen war am Wochenende Ziel von 32 Eisenbahnenthusiasten. Ausgestattet mit üppiger Fototechnik nutzten sie eine letzte Chance, Eisenbahngeschichte im Bild festzuhalten.
 
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Salzwedel l "Die Jacke ist zu modern." Bernd Seiler achtet auf jedes Detail. Der Berliner folgt seit mehr als 30 Jahren weltweit den Schienensträngen und den auf ihnen fahrenden Zügen. Vor etwa einem Dutzend Jahren machte er seine Passion zum Beruf, organisiert für Menschen, die seine Leidenschaft für Eisenbahnen teilen, Reisen rund um den Globus. Nach Eri- trea und vor Bosnien-Herzegowina stand ein Wochenende in Salzwedel auf dem Plan. Die offerierte Kurzreise war spätestens dann ausgebucht, als die Vorhersagen ideales Winterwetter ankündigten. Vor allem Männer, aber auch einige Frauen und Kinder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien waren mit Fotoapparaten und Kameras auf dem Lokschuppenareal unterwegs, um ein Bahnbetriebswerk zur Reichsbahnzeit abzulichten. "Die Anlage ist wie zu Beginn der 1980er Jahre", schwärmt Bernd Seiler. "Diese Tore, die Wellasbestplatten auf dem Dach, wo gibt es denn so etwas noch?" Aber die Eisenbahner, also die Dampflokfreunde, müssen auch in die Zeit passen. Mützen, in denen noch der volkseigene Hersteller mit einer vierstelligen Postleitzahl verewigt ist, werden akzeptiert. Die Filzstiefel, die der Zweite Vorsitzende Dirk Endisch seit seiner Armeezeit besitzt, ebenfalls. Und das i-Tüpfelchen ist ein Transparent, auf dem die Loksportler "der Partei der Arbeiterklasse danken" und versichern "mit neuen Erfolgen im Sport unsere sozialistische DDR" zu stärken. Aber Jacken mit Leuchtstreifen dagegen gab es Anfang bis Mitte der 1980er Jahre in der damaligen DDR nicht. Also bitte nicht ins Bild laufen.



Vater und Sohn, analoge und digitale Fotografie: Während Vater Frank Pilchowski aus Glauchau am klassischen Film festhält, ist Sohn Felix seit einem halben Jahr Besitzer einer Digitalkamera. | Foto: Uta Elste
 
Bernd Seiler kennt das Salzwedeler Bahnbetriebswerk seit Anfang der 1980er Jahre. "1987 bin ich zum letzten Mal hier gewesen", erinnert er sich. Das Wissen, dass die Dampflokfreude demnächst nach Wittenberge umziehen werden, veranlasste ihn, diese "Zeitreise" in die "heiligen Hallen dieses Kleinods" am Salzwedeler Bahnhof zu organisieren, wie er auf seiner Homepage schreibt. Und da überlässt er nichts dem Zufall, stellt ein komplettes Drehbuch für verschiedenste Einstellungen zusammen: Abölen einer Dampflok, Anfahren unter Volldampf, Rangieren, Aufnahmen unter Flutlicht oder beim einsetzenden Tageslicht.



Die "Transportpolizisten" Ingo Moschall und Christian Jacholke verhafteten einen vermeintlich Verdächtigen, den darzustellen Cornelius Dudensing durchaus Spaß bereitete. | Foto: Uta Elste
 
"Schade, dass hier bald alles vorbei ist"
 
Zur besonderen Gaudi der Eisenbahn-Enthusiasten, aber auch der Dampflokfreunde hat Seiler sogar eine "Verhaftung" durch die Transportpolizei organisiert. Christian Jacholke und Ingo Moschall von der Interessengemeinschaft "VEB Schwellenschutz - Die Transportpolizei" mimen die Ordnungshüter. Cornelius Dudensing lässt sich für die Bilder der anderen Eisenbahnfans immer wieder verhaften. Der Schweizer aus Riehen bei Basel arbeitete auf einem Rangierbahnhof. Eisenbahngeschichte ist sein Hobby. "Schade, dass hier bald alles vorbei ist", sagt er.
 
"Wunderschön, diese kleine Szene." Sehr interessiert und nicht nur wegen des Zusammenhangs mit der einstigen Deutschen Reichsbahn beobachtet Andrew Simpson das dargestellte Geschehen. Der Brite, den die Liebe zu Eisenbahnen im Alter von zwei Jahren packte, ist hauptberuflich Polizist in Cleveland in der Nähe von Newcastle. "Die Lokalbahnen bei uns zu Hause sind ein regelrechter Magnet. Viele Touristen kommen ihretwegen", berichtet er.
 
"Die Liebe zu Eisenbahnen kommt bei vielen im Kindesalter. Und bei einigen hält es, bis sie erwachsen sind." - Thomas Boßdorf weiß, wovon er redet. Der Teupitzer (Landkreis Dahme-Spreewald) ist heute Lokführer. Und Frank Pilchowski aus dem sächsischen Glauchau gibt die Liebe zur Eisenbahn schon an seinen Sohn Felix weiter.
 
Die wie zu DDR-Zeiten gekleideten Dampflokfreunde legen sich für ihre Besucher, die warm eingepackt der Kälte trotzen, mächtig ins Zeug, arrangieren ihre Loks für gute Einstellungen, beheizen einen Bistrowagen, in dem sich alle Beteiligten immer wieder aufwärmen können und "beleben" die Fotos, in dem sie immer wieder und abwechselnd eine Schubkarre voller Kohlen durch die Szenerie schieben. "Es war ein Supererlebnis", sagt Vorsitzender Burkhard Bohn schmunzelnd.
 
Leider wohl das letzte seiner Art. Bernd Seiler bedauert das Aus der Dampflokfreunde in Salzwedel. Für derartige Foto- und Videoaktionen sei Salzwedel ideal. "Wittenberge ist viel größer, da bräuchte man für eine entsprechende Darstellung schon acht Lokomotiven", vergleicht der Berliner Reiseleiter die Standorte.
 
Dem Salzwedeler Lokschuppen prophezeit er nach dem Auszug der Dampflokfreunden eine düstere Zukunft, ausgeliefert dem Aktionismus von "Graffitifreunden", Steinewerfern und Schrottdieben. "Daher wohl die letzte Ausfahrt vor dem Untergang eines der letzten original erhaltenen Bahnbetriebswerke der Deutschen Reichsbahn", schreibt er.
von Uta Elste

Jüterboger Zeitung

MOZ vom 10.06.2012
Freie Fahrt gleich für mehrere Jubiläumszüge

Großes Bahnhofsfest in Buckow mit Ehrenlokführerschein und jeder Menge Einblicke in regionale Eisenbahngeschichte
10. Juni 2012, 19:54 Uhr•Buckow
Ein Artikel von
Thomas Berger


Nachwuchs: Der zehnjährige Kai-Simon ist Assistent des Hauptschaffners. © Foto: Thomas Berger

Um Nachwuchs muss den Mitgliedern des Buckower Kleinbahnvereins nicht bange sein. Schließlich gibt es da unter anderem Kai-Simon, den zehnjährigen "Assistenten des Hauptschaffners", wie sich der Jung-Eisenbahner nennen darf. Bereits seit drei Jahren ist er dabei, hilft bei Arbeitseinsätzen, knipst Tickets und durfte zum Bahnhofsfest am Sonnabend auch mal mit der Pfeife das Abfahrtsignal für einen Zug geben.
Gleich drei Jubiläen auf einmal gibt es 2012 zu feiern - zu 115 Jahren Kleinbahn gesellen sich noch das 20-jährige Vereinsbestehen und zehn Jahre Museumsbahnbetrieb auf der Strecke. Entsprechend vielgestaltig war das Fest - die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) zum Beispiel war nicht nur mit einem Infostand präsent, sondern morgens auch mit ihrem Jubiläumszug von 111 Jahre Heidekrautbahn angereist, der nicht nur im Bahnhof stand, sondern zwischendurch auch nach Müncheberg fuhr, wo üblicherweise das Umsteigen von auf die NEB-betriebene Strecke der Oderlandbahn erfolgt.
Der Berliner Bernd König als Moderator war einer der Ersten, die die Möglichkeit nutzten, einen "Ehrenlokführerschein" zu machen, unter fachkundiger Begleitung im Führerstand der Museumsbahn ein kurzes Stück unterwegs zu sein. Der Mann, der auf lockere Art durch das Programm führte, ist zwar in erster Linie DJ, aber selbst seit 40 Jahren von Eisenbahngeschichte begeistert. Zu dieser gab es übrigens gleich mehrere Buch- und Souvenirstände, wo sich unter anderem Broschüren über diverse deutsche Klein- und Privatbahnen von Usedom bis Harz und Sachsen oder alte Berliner Fahrpläne von 1943 käuflich erwerben ließen. Die Berliner Parkeisenbahn zeigte Präsenz, und auch im Bahnhofsmuseum gab es viel Geschichtliches - ganz abgesehen von drei Wagen der DDR-Transportpolizei, die angerollt waren, oder dem mächtigen Federal Truck 606D von 1942 der AG Märkische Kleinbahn Lichterfelde, der zur Touren einlud.
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Interessengemeinschaft
(VEB Schwellenschutz)
Leiter der IG:  Ingo Moschall
Postanschrift: Hauptstraße 34c, 17192 Klink
Stand: 19.03.2024
Kontakt
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